Kara­te eine effek­ti­ve Metho­de zur Selbst­ver­tei­di­gung

Kara­te bie­tet uns alle Werk­zeu­ge und Prin­zi­pi­en, um als effek­ti­ve Metho­de der Selbst­ver­tei­di­gung genutzt zu wer­den. Es liegt am Trai­ner und an der Ziel­set­zung des Ver­eins, ob die­ser Aspekt im Trai­ning berück­sich­tigt wird, denn Kara­te wird heut­zu­ta­ge oft nur noch als Kunst und/oder Sport betrie­ben.

Trai­nings­in­hal­te und Prü­fungs­ord­nun­gen stel­len hohe tech­ni­sche, phy­si­sche, koor­di­na­ti­ve und geis­ti­ge Anfor­de­run­gen an den Kara­te­ka. Im Vor­der­grund ste­hen Kunst, Ästhe­tik, Form und Ath­le­tik. Das Ziel ist der „Weg der geis­ti­gen und kör­per­li­chen Ver­voll­komm­nung“. Ein wei­te­rer Schwer­punkt liegt in der Ver­mitt­lung von erzie­he­ri­schen Wer­ten wie Selbst­dis­zi­plin, Fair­ness, Rück­sicht und gegen­sei­ti­gem Respekt. Das Erler­nen von Tak­ti­ken und Prin­zi­pi­en der Selbst­ver­tei­di­gung tritt statt­des­sen in den Hin­ter­grund.

Wenn es um die Anwend­bar­keit des heu­ti­gen Kara­te als SV-Metho­de geht, kann man Kara­te mit der japa­ni­schen Tee­ze­re­mo­nie (jap = sadō) ver­glei­chen. In bei­den Küns­ten lernt man ein Leben lang ästhe­ti­sche Bewe­gungs­ab­läu­fe und Ritua­le for­mal per­fekt aus­zu­füh­ren. Aller­dings wird der bes­te Tee­meis­ter es nicht schaf­fen, kübel­wei­se Tee inner­halb kür­zes­ter Zeit in sich zu schüt­ten, da es nicht Teil der Zere­mo­nie ist. Genau­so wird der größ­te Kara­te­m­eis­ter es nicht schaf­fen, eine Not­wehr­si­tua­ti­on schnell und effek­tiv zu bewäl­ti­gen, wenn die­ser Aspekt nicht expli­zit geübt wird.

Rea­le Selbst­ver­tei­di­gung hat mit Kunst oder kunst­vol­le Insze­nie­run­gen nichts zu tun. Es geht pri­mär um die effek­ti­ve Klä­rung gefähr­li­cher Angriffs­si­tua­tio­nen in kür­zes­ter Zeit. Gefragt ist nicht die per­fek­te Tech­nik, son­dern ein instink­ti­ves und situa­ti­ves Han­deln.

Anwend­ba­re Prin­zi­pi­en der Selbst­ver­tei­di­gung im Kara­te

Den­noch besitzt Kara­te anwend­ba­re Prin­zi­pi­en der Selbst­ver­tei­di­gung. Man fin­det sie in allen Kata-Anwen­dun­gen (jap.: Bun­kai). Wer genau­er auf die Katas schaut, wird erstaunt sein, wie­vie­le SV-Prin­zi­pi­en und Tech­ni­ken sich dahin­ter ver­ste­cken. Es bedarf jedoch viel Zeit und Mühe, sie zu ent­de­cken, denn im heu­ti­gen Kara­te­s­port wird meist nur auf die äuße­re Form und die Aus­füh­rung geach­tet und weni­ger auf den Inhalt und das Ver­ständ­nis der Tech­nik.

Schwer­punk­te in der Selbst­ver­tei­di­gung

  • Situa­ti­ons­be­wusst­sein
  • Selbst­schutz
  • Distanz­kon­trol­le
  • Tak­ti­ken & Prin­zi­pi­en
  • Drills & Stress-Sze­na­ri­os
  • Men­ta­le Ein­stel­lung

Schwer­punk­te im heu­ti­gen Kara­te­s­port

  • Tech­nik­aus­füh­rung
  • äuße­re Form
  • Rhyth­mik
  • Dyna­mik
  • Wer­te­ver­mitt­lung
  • Kampf­geist

Fakt ist, dass grund­le­gen­de Prin­zi­pi­en der Selbst­ver­tei­di­gung in vie­len tra­di­tio­nel­len und moder­nen Nah­kampf­me­tho­den zu fin­den sind. Dazu zäh­len neben Kara­te auch Aiki­do, Judo, Tae­kwon­do, Hap­ki­do, Kung-Fu, Wing-Chun, Jeet-Kune-Do, Ju-Jitsu, Ju-Jutsu, Bra­zi­li­an Jiu-Jitsu, Kick­bo­xen, Thai­bo­xen, Boxen, Mixed Par­ti­al Arts (MMA), Escri­ma, Sys­te­ma, Alpha, Safe Defen­se, usw… Der Unter­schied liegt nur in der Namens­ge­bung und in der Art der Ver­mitt­lung. Im Krav Maga (israe­li­sche Nah­kampf­me­tho­de des Mili­tärs) liegt bei­spiels­wei­se der Fokus auf das schnel­le „Ver­nich­ten“ des Angrei­fers und nicht auf das Erler­nen fein­mo­to­ri­scher Fähig­kei­ten. Die Trai­nings­me­tho­den sind geprägt von mili­tä­ri­schen Drills und Stress-Sze­na­ri­os, was eine gute Kon­di­ti­on und eine extre­me men­ta­le Stär­ke vor­aus­setzt.

Auch wenn das heu­ti­ge Kara­te kei­nen schnel­len Ein­stieg in die Selbst­ver­tei­di­gung bie­tet, brin­gen sei­ne viel­fäl­ti­gen Trai­nings­in­hal­te und Lehr­me­tho­den einen erheb­li­chen Vor­teil. Denn im Kara­te lernt man weit mehr als sich nur zu ver­tei­di­gen. Man lernt sei­ne kör­per­li­chen und geis­ti­gen Fähig­kei­ten zu trai­nie­ren und eige­ne Gren­zen zu über­win­den. Man lernt das Selbst­ver­trau­en und das Selbst­be­wusst­sein zu stär­ken.

Kara­te ist der per­fek­te Weg, um sei­ne eige­ne men­ta­le Stär­ke zu stei­gern und sei­nen Kampf­geist zu trai­nie­ren, die Grund­säu­len einer effek­ti­ven Selbst­ver­tei­di­gung und eines erfolg­rei­chen Lebens.

Fazit

Wenn Kara­te­trai­ner ihren Schwer­punkt mehr auf den Tech­nik­in­halt, statt auf die äuße­re Aus­füh­rungs­form legen, kann auch das ver­mit­tel­te Kara­te eine effek­ti­ve und anwend­ba­re Metho­de der Selbst­ver­tei­di­gung sein.

Der Aspekt der Selbst­ver­tei­di­gung ist ein zen­tra­ler Bau­stein des SAKURA Trai­nings. Die bei­den Trai­ner Alcis und Ingo legen Wert auf eine ganz­heit­li­che Sicht der Kampf­küns­te. Sie sind zudem Grün­der von Safe­de­fen­se, einem Selbst­schutz­kon­zept, dass alle wich­ti­gen Prin­zi­pi­en der Selbst­ver­tei­di­gung in sich ver­eint. Dass man sich auch ohne jah­re­lan­ger Kampf­spor­t­er­fah­rung in Not­wehr­si­tua­tio­nen ver­tei­di­gen kann, bewie­sen auch die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer unse­res letz­ten Selbst­schutz­se­mi­nars in Köln.

Das Erler­nen effek­ti­ver Selbst­ver­tei­di­gung hat nichts mit dem Namen des SV-Sys­tems zu tun. Sie steht und fällt mit der Exper­ti­se und der Ein­stel­lung des Trai­ners!