Wir möchten euch hier kurz erklären, was es mit der internen Prüfungsregelung auf sich hat, was die offizielle Vorbereitungszeit bedeutet und wie wir das alles im SAKURA regeln. Los geht’s!
Vorbereitungszeit ist keine Wartezeit!
Gemäß dem Deutschen Karateverband beträgt die offizielle Vorbereitungszeit für Kyu-Prüfungen (Schülergrade) mindestens 3 Monate!
In den 3 Monaten soll der Prüfling genug Zeit haben, um sich für die nächste Prüfung vorbereiten zu können. Man geht dabei davon aus, dass im Karate 2 bis 3 Trainingstage pro Woche einen optimalen Lerneffekt erzielen.
Wieviele Trainingstagen muss ich auf Basis der im Deutschen Karate Verband vorgegebenen Mindestvorbereitungszeit trainieren, um zur nächsten Prüfung zugelassen zu werden?
Trainiert man 2x pro Woche, kommt man bei 4 Wochen auf 8 Trainingstage pro Monat. In drei Monaten hätte man somit 24 Trainingstage zur Vorbereitung.
Trainingstage in der Woche | 2 |
Trainingstage im Monat (bei 4 Wochen) | 8 |
Trainingstage in 3 Monaten | 24 |
Die traurige Praxis
Viele Mitglieder kommen nur 1x die Woche zum Training und noch mehr davon findet man nach einer bestandenen Prüfung nur noch selten im Dojo! Kurz vor der nächsten Prüfung kommt dann Unruhe auf. Man möchte sich gerne für die kommende Prüfung anmelden, denn die Vorbereitungszeit ist ja theoretisch eingehalten… Ja klar, aber leider nur als Wartezeit!
Fallen nun diese „gut vorbereiteten“ Prüflinge durch, ist die Enttäuschung riesig und Schuldige werden schnell gefunden ;)…Natürlich könnte man es sich als Prüfer einfach machen und alle Prüflinge entspannt durchwinken, doch würde das wirklich allen weiterhelfen?
Diejenigen die sich wirklich Mühe gegeben haben, werden sich fragen: „Wofür die ganze Mühe, wenn eh alle bestehen?“. Die Unvorbereiteten ziehen ihre eigenen Schlüsse: „Super, ich brauche mich nicht anzustrengen, denn ich schaffe es trotzdem!“. Die Eltern wundern sich: „Wieso bestehen alle, obwohl so offensichtliche Unterschiede und Defizite in der Leistung erkennbar sind?“ Zu guter Letzt fragen sich Trainer und Prüfer mit Recht: „Warum mir noch Mühe geben, wenn die Messlatte so tief liegt?“.
Im SAKURA haben wir uns dieses lustige Spiel einige Zeit anschauen müssen und folgende Teilnahmeregelungen getroffen:
Die interne Prüfungsregelung im SAKURA
- Wir bieten nur 2x mal im Jahr Prüfungen an. Wir wissen, dass viele nur 1x in der Woche trainieren können oder wollen. So haben sie also ein gutes halbes Jahr Vorbereitungszeit.
- Um die Durchfallquote so gering wie möglich zu halten, müssen die Prüflinge mindestens 30 Trainingstage vorweisen können, um sich für eine Prüfung anmelden zu können. Mehrere Trainingseinheiten am gleichen Tag zählen übrigens als ein einziger Trainingstag!
Wir liegen somit 6 Tage über der offiziellen Vorbereitungszeit, doch dafür haben wir in den 6 Monaten genug Zeit!!!! Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Die Vorbereitungszeit wird genutzt und ist nicht nur Wartezeit
- Die Prüflinge sollten in dieser Zeit gut genug werden, um die Prüfung zu bestehen
- Die Prüflinge freuen sich, die Prüfung verdient bestanden zu haben
- Die Trainer sehen einen echten Fortschritt
- Der Prüfer schämt sich nicht, wenn ein externer Prüfer dazukommt
- Das Niveau bleibt hoch
- Die Motivation wächst
Natürlich wird es auch ausergewöhnliche Talente, oder Prüflinge geben, die in anderen Dojos Prüfungen abgelegt haben und genug Vorbereitungszeit mitbringen. Darauf nehmen wir selbstverständlich Rücksicht und weichen in solchen Ausnahmefällen von den Grundregelungen ab!